Von Bonnie Gross

Die versteckten Strände in Südflorida sind der Stoff vieler Urlaubsträume. Sie verbinden die Freude am Entdecken mit dem Reiz, etwas Besonderes ganz für sich allein zu haben.

Bei einigen der besten Strände im Süden von Florida ist bereits die Anreise ein Abenteuer für sich, während andere außerhalb der Region gänzlich unbekannt sind. Aber alle haben ein seltenes Merkmal gemeinsam: sie sind wilde, unberührte Orte.

1. Cayo Costa State Park

Um die abgelegene Insel Cayo Costa zu erreichen, müssen Besucher eine einstündige Bootsfahrt unternehmen – aber bereits diese ist die Reise wert.

Der Park befindet sich südlich von Boca Grande und westlich von Pine Island und ist mehr als 14 Kilometer lang. Weit weg von Snackbars und T-Shirt-Shops gibt es dort nur Strand und Natur. Der Sand ist voller Muscheln und an vielen Stellen liegt gebleichtes Treibholz. Dieser Ort ist friedlich und unvergesslich schön.

Erkunden lässt sich der Park bei einem Tagesausflug oder man kann auch über Nacht bleiben. Neben Zelten bietet der Park kleine rustikale Hütten ohne Strom und fließend Wasser. Die Abende auf der dicht bewaldeten Insel sind magisch; aber da diese Magie im Sommer wahrscheinlich viele Moskitos bereithält, sollten Besucher Insektenschutzmittel nicht vergessen. Übernachtungen von November bis April sind sehr gefragt, sodass sich eine rechtzeitige Buchung empfiehlt.

Captiva Cruises bietet eine Fährverbindung zum Park von den Orten Punta Gorda, Pine Island, Fort Myers, Sanibel Island und Captiva Island an. Eine Reservierung wird empfohlen.

 

2. St. Lucie Inlet Preserve State Park

Für alle, die nicht gerne teilen, ist der St. Lucie Inlet Preserve State Park der richtige Strand. Auf einer Barriereinsel in Stuart gelegen, ist sie ausschließlich mit dem Kajak oder per Boot erreichbar. Aber es sind nur anderthalb Kilometer und die Bootstour lohnt sich.

Denn der Strand ist die Belohnung für die Bootsfahrt. Ein schattiger Steg führt von der Küstenwasserstraße quer über die Insel zu einem breiten, wilden und unberührten Strand, der nicht zu enden scheint. Der Strand des Nationalparks erstreckt sich über mehr als vier Kilometer. Aber die südliche Grenze ist das Hobe Sound National Wildlife Refuge, so dass der Strand tatsächlich acht Kilometer lang ist.

Sobald Besucher mit ihrer Strandausrüstung auf der Insel ankommen, bringen sie Ranger mit einem Golfwagen zum Strand. Der Park bietet zudem einen überdachten Picknick-Pavillon und Toiletten.

 

3. Clam Pass Park

Am Golf von Mexiko in Naples gelegen, verfügt dieser Park über 175 öffentliche Parkplätze und eine Straßenbahn, die einen Steg durch einen Mangrovensumpf kreuzt.

Der Clam Pass bietet feinsten Pudersand wie alle Strände von Naples und viele Strände von Südflorida. Aber was ihn besonders macht, ist, dass der Clam Pass der kleinste, flachste Zugang an der Golfküste ist. Er verfügt über eine schmale flussartige Öffnung in den Mangroven, die so flach ist, dass ein Erwachsener, außer bei Flut, in der Mitte stehen kann. Während man im Wasser des Clam Pass schwebt, wird man von den Gezeiten sanft hinweg getragen. Wenn die Flut hereinströmt, schweben Badende mit ihr in eine flache, von Mangroven gesäumte Lagune. Wenn die Flut hinausströmt, schwebt man in den Golf, der über weite Strecken flach bleibt. Wenn man über den Clam Pass schwimmt oder watet, erstreckt sich der Strand kilometerlang nach Norden.

 

4. Barefoot Beach Preserve County Park

Stephen Leatherman, auch bekannt als Dr. Beach, hat das Geheimnis des spektakulären Collier County Parks verraten, indem er ihn mehrmals in seine Top 10 Liste der schönsten Strände aufgenommen hat.

Auf dem Weg zum Barefoot Beach Preserve County Park schlängeln sich Besucher durch ein üppiges Wohngebiet mit teuren Häusern in North Naples. Und wenn sie dort ankommen, fühlt es sich wie eine private Enklave an.

Der Barefoot Beach umfasst 342 Hektar Natur mit einem Puderzuckerstrand, Naturlehrpfad, Duschen, Picknickplatz und der Möglichkeit, Snacks und Getränke zu kaufen. Park Rangers bieten zahlreiche Vorträge und Interpretationsprogramme an.

 

5. Tigertail Beach

Der Tigertail Beach von Marco Island ist bei den Einheimischen wegen seinen zwei Gesichtern beliebt. Auf der einen Seite der Lagune parken Besucher in einem sauberen, gepflegten Park mit Umkleideräumen, einer erstklassigen Snackbar, Picknicktischen, Spielplatz und einem Stand, der Kajaks, Stand Up Paddleboards und weitere Strandausrüstung vermietet.

Auf der anderen Seite der Lagune lässt man die moderne Welt hinter sich. Eine natürliche Sandbank erstreckt sich fast fünf Kilometer gen Norden und bietet einen Strand mit weichem, weißem Sand, Muscheln, Delfinen, die vor der Küste schwimmen, Fischadlern und so vielen Küstenvögeln, dass das Gebiet zum Great Florida Birding Trail zählt. Aber das Abenteuer beginnt mit der Überquerung der Lagune.

Es erstreckt sich über etwa 45 Meter und eine Boje markiert den Übergangspunkt. Bei Flut reicht das Wasser bis zur Taille oder auf Brusthöhe. Matschiger, grasbewachsener Sand bedeckt den Boden der Lagune. Man sinkt nicht ein, muss sich aber etwas überwinden. Beim Überqueren der Lagune halten Besucher oft ihre Siebensachen über ihren Köpfen und lachen, während sie den Schlamm zwischen ihren Zehen spüren.

Diejenigen, die sich nicht überwinden möchten, können ca. 20 Minuten um die Lagune herum nach Süden gehen, um den Strand zu erreichen. Wer kleine Kinder mitbringt, sollte diese am besten in einem Schwimmreifen ziehen oder ein Kajak oder Paddelboard mieten.

 

6. Hobe Sound National Wildlife Refuge

Die Strandpromenade auf dem noblen Jupiter Island endet im Refuge, aber niemand verliert darüber ein Wort. Keine Schilder deuten darauf hin, dass sich am Ende der Straße ein öffentlicher Strand versteckt, und so werden ihn nur Eingeweihte entdecken.

Der Hobe Sound Strand erstreckt sich mehr als drei Kilometer gen Norden, wo der ebenso unberührte St. Lucie Preserve Strand beginnt, der insgesamt acht Kilometer eines wilden, breiten und ursprünglichen Küstenstreifens umfasst.

 

7. Lovers Key State Park

Lovers Key State Park liegt südlich von Fort Myers Beach und erhielt einst seinen Namen, weil er so abgelegen war, dass sich nur Liebespaare die Mühe machten, seine Privatsphäre zu suchen.

Heute ist er leicht zu erreichen. Obwohl er einer der schönsten Strände in Südflorida ist, ist er noch weitestgehend unbekannt. Der vier Kilometer lange Strand ist von natürlicher Vegetation gesäumt und eignet sich perfekt zum Muschelsuchen und zur Vogelbeobachtung.

Es gibt sogar zwei Weißkopfseeadler, die im Park nisten. Die von Mangroven gesäumten Wasserstraßen des Parks sind zudem für Manatis und Kajakfahrer von großer Bedeutung.